Unsere demokratische und zivile Gesellschaft muss auch im Alltag verteidigt werden. Die Zahl der Menschen, die politik- und demokratieverachtend, fremdenfeindlich und rassistisch eingestellt sind, ist beträchtlich. Vorurteile und Aversionen dieser Art, oft auch Hass sind nicht nur an den Rändern verbreitet, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Mit „Stammtischparolen“ sind rigide, vorurteilsbeladene, feindselige Denkmuster gemeint, die sich dann in entsprechenden aggressiven, selbstgerechten und kategorischen Sprüchen entladen. Sie sind per se nicht unbedingt rechtsextrem, aber es gibt fließende Übergänge vom allgemeinen Verdruss, zur Verachtung von Demokratie, zum Populismus, von dort zum Rechtspopulismus und dann in der Tat zum Rechtsextremismus.
Stammtischparolen kommen plötzlich und aus der Mitte des Alltags. Wer darauf reagieren will, fühlt sich häufig überrumpelt und überfordert. Die Ebenen sind gegensätzlich: Emotionalität versus Rationalität, Affekte versus Argumente, Pauschalierung versus Differenzierung, Schubladendenken versus Nachdenken. Wer dagegen halten will, hat den wesentlich schwierigeren Part. Den Parolen zu widersprechen ist wichtig, sie dürfen sich nicht unwidersprochen im Bewusstsein festsetzen insbesondere um keine fließende Übergänge von der verbal geäußerten zur physischen Gewalt zuzulassen.
Klaus-Peter Hufer zeigt Merkmale, Muster und Handlungsmöglichkeiten bei der Konfrontation mit "Stammtischparolen" auf und macht Mut, im Alltag couragiert aufzutreten, wenn man mit ihnen konfrontiert wird.