Insgesamt kann zwar ein leichter Anstieg von Frauen in Top-Managementfunktionen öffentlicher Unternehmen verzeichnet werden; Mit Blick auf die politischen Ziele, die gesellschaftliche Relevanz und die Vorbildfunktion des öffentlichen Sektors dokumentiert die FIT-Public Management-Studie 2023 jedoch weiterhin einen großen Handlungsbedarf für Entscheidungsträger*innen aus Politik, Verwaltung und öffentlichen Unternehmen. Dies zeigen auch die Werte der deutschen DAX-40-Unternehmen, die in diesem Jahr erstmals die Zahlen der öffentlichen Unternehmen überschreiten.
Dies sind die Ergebnisse der am 12.07.2023 veröffentlichten Studie “Repräsentation von Frauen in Top-Management-Organen öffentlicher Unternehmen: Ein deutschlandweiter Städtevergleich” der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen in Kooperation mit zfm.
Hoher Frauenanteil in Ostdeutschland
In allen 16 Bundesländern wurden die Daten von 69 Städten und 1.430 Unternehmen mit 2.089 Führungskräften auf Frauen in leitenden Organen wie Geschäftsführung, Geschäftsleitung und Vorstand analysiert. Den höchsten Anteil an Frauen im Top-Management erreichten abermals die Städte ostdeutscher Bundesländer: in Thüringen (26,6 %), Sachsen-Anhalt (26,5 %), Mecklenburg-Vorpommern (25,2 %) und Brandenburg (24,5 %). Auch die Stadtstaaten Berlin (37,3 %) und Bremen (31,1 %) konnten ihre Spitzenpositionen beibehalten. Hingegen bilden die Städte in Niedersachsen (13,1 %) und dem Saarland (13,1 %) vor Rheinland-Pfalz (11,2 %) die Schlusslichter.
Gleichzeitig gibt es nach wie vor beachtliche Unterschiede im Städtevergleich. In manchen Gebietskörperschaften sind Frauen seit Jahren unterrepräsentiert, mitunter liegt die Frauenquote auf Vorstandsebene bei 0 Prozent. Sicherlich muss hier der jeweilige Kontext berücksichtigt werden.Eine adäquate Repräsentation von Frauen muss also auf vielen Ebenen mitgedacht werden, um eine langfristige und sozial nachhaltige Angleichung der Geschlechterquoten zu erzielen. Hier stehen wir alle nach wie vor in einer besonderen Verantwortung.