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"Zusammen sind wir Stadt" war das Motto der 43. Hauptversammlung des Deutschen Städtetages in Hannover. Rund 1.400 Delegierte berieten über kommunale Herausforderungen und tauschten sich über das aus, was die Städte bewegt und Zusammenhalt schafft. Es ging um Themen, die den Alltag aller Bürger*innen prägen: bezahlbares Wohnen, Bildung, Mobilität, Klimaanpassung und Digitalisierung. 

Turnusgemäße standen auch die Wahlen zur neuen Städtetagspitze auf dem Programm. Die Delegierten wählten den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung in das höchste Amt des kommunalen Spitzenverbandes. Zum Vizepräsidenten wurde Oberbürgermeister Uwe Conradt aus Saarbrücken gewählt, zur Vizepräsidentin erneut die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner.

"In unseren Städten engagieren sich Tag für Tag Menschen für das Gemeinwohl – im Ehrenamt, aber auch im Hauptamt. Ob Einsatzkräfte, Beschäftigte in der Verwaltung oder kommunale Amts- und Mandatsträgerinnen und Mandatsträger: Sie alle verdienen unsere Anerkennung und unseren Respekt" - daran erinnerte Vizepräsidentin Katja Dörner. 

Ein besonderer Moment der Hauptversammlung war die Solidaritätsbekundung für den Istanbuler Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu. Der demokratisch gewählte Präsident des türkischen Städtebundes hätte als Gast in Hannover sprechen sollen, doch ihm wurde die Ausreise verweigert. Alle Anwesenden haben ihm mit Standing Ovations ihre volle Unterstützung ausgesprochen. 

Das wir in Zeiten großer Umbrüche leben verdeutlichte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar in seiner Keynote eindrücklich. KI-Anwendungen greifen immer tiefer in alle Lebensbereiche und machen uns zu Zeugen eines epochalen Umbruchs: Vom Klimawandel, mit seinen spürbaren Auswirkungen, der Verschiebung globaler Machtzentren oder dem Wandel bisheriger Informations-, Energie- und Gesellschafts-Strukturen. Eine gewaltige gesellschaftliche Herausforderung, denn unsere Zukunft wird das Ergebnis dieser globalen Transformation sein.

Drei Tage lang standen Austausch, neue Impulse und starke kommunale Perspektiven auf der Agenda. Die Städte brauchen einen höheren Anteil an den Gemeinschaftssteuern und werden nicht akzeptieren, wenn ihnen von Bund und Ländern zusätzliche Aufgaben übertragen werden, die nicht ausfinanziert sind. Wenn Bund und Länder Steuererleichterungen auf den Weg bringen, müssen die Einnahmeausfälle der Kommunen komplett ausgeglichen werden. 

Die Städte fordern vom Bund und den Ländern mehr Vertrauen in die Gestaltungsfähigkeit der Städte und deshalb deutlich weniger Vorgaben und Regulierung sowie mehr Mittel für die Kommunen. Das machte der Deutsche Städtetag zum Abschluss seiner Hauptversammlung mit den wichtigsten Positionen in einer "Hannoverschen Erklärung" deutlich.