Neben der Anpassung von Gesetzen und einem neuen finanziellen Rahmen nennt das Sofortprogramm direkt spürbare Maßnahmen für einen benutzerfreundlichen ÖPNV, die ohne zusätzliche Infrastruktur, Bahnen und Busse auskommen. ÖPNV-Nutzer*innen in Städten und im ländlichen Raum würden beispielsweise von ausgeweiteten Betriebszeiten und dichterem Takt außerhalb der Hauptverkehrszeiten profitieren.
Der bundesweite 49-Euro-Pauschaltarif ist nach jüngsten Umfragen vor allem für Pendler*innen, deren Monatstickets bisher deutlich teurer waren, ein attraktives Angebot. Um mehr Menschen zum Verzicht auf ein eigenes Auto zu bewegen, müssten Busse und Bahnen konsequent ausgebaut werden - 40 Prozent der Menschen im ländlichen Raum haben keinen fußläufig erreichbaren Anschluss. Eine Ursache für verwaiste Haltestellen und lange Wartezeiten ist, dass der Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel lediglich zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen zählt.
Die Greenpeace-Studie nennt einen zusätzlichen Finanzbedarf von jährlich bis zu 25 Milliarden bis 2030, um das ÖPNV-Angebot hochzufahren und so die Klimaziele zu erreichen. Das Geld könnte aus dem Abbau klimaschädlicher Subventionen und neuen kommunalen Instrumenten - wie einem Arbeitgeberbeitrag für den ÖPNV, einer Pkw-Maut und höheren Parkgebühren - fließen. Gleichzeitig warnt die Studie vor einem zunehmenden Personalmangel im ÖPNV: Schlechte Arbeitsbedingungen führen zu einem seit Jahren steigenden Krankenstand und Kündigungen. Der Ausbau des ÖPNV kann jedoch nur gelingen, wenn die Arbeitsbedingungen des zuständigen Personals verbessert werden, dazu zählen humanere Arbeitszeiten und eine höhere Entlohnung.