In Metropolen, wo viel für Radfahrende getan wird, verbessert sich auch das Fahrradklima leicht. Auf dem Land gibt es dagegen noch viel Nachholbedarf. Im Ranking der Metropolstädten liegt Bremen, dicht vor Frankfurt am Main und Hannover. Bei den Großstädten liegt Münster nach Jahren wieder auf dem ersten Rang, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau liegen dicht dahinter. Erlangen gewinnt bei den Städten über 100.000 Einwohner’innen gefolgt von Göttingen, Darmstadt und Heidelberg. Der Sonderpreis in der Kategorie "Radfahren im ländlichen Raum" geht an Wettringen.
Unter den NRW-Gemeinden ragen neben Wettringen noch Bocholt, Coesfeld und Reken hervor. Deutliche Verbesserungen finden sich in den Aufholerkommunen Köln, Bonn, Koblenz, Bad Honnef und Neuenkirchen im Kreis Steinfurt. Auffallend ist das schlechte Abschneiden der Ruhrgebietskommunen, beispielhaft dafür die Schlusslichter Dortmund und Essen in ihrer Größenkategorie.
Der ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Es gibt Luft nach oben. Vielerorts entspricht die Infrastruktur noch nicht den Wünschen und Erwartungen der Radfahrenden. So finden 80 Prozent die Radwege zu schmal, 72 Prozent sind mit den Falschpark-Kontrollen auf Radwegen unzufrieden und 70 Prozent der Befragten fühlen sich beim Radfahren nicht sicher. Bund, Land und Kommune sind gefordert unter anderem in den Aus-, Neu- und Umbau von Radwegen, in die bessere Verknüpfung von Bahn, ÖPNV und Rad, in mehr und sichere Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen zu investieren.